Eine Besetzung wie bei der Uraufführung

Das Juleumkonzert zeichnete sich durch musikalische Originalität aus. Foto: Seidel
Das Juleumkonzert zeichnete sich durch musikalische Originalität aus. Foto: Seidel

Christoph Soldan brilliert beim Juleumkonzert als Solist – Die Zugaben waren zauberhaft.

Karl Birker, Helmstedter Nachrichten vom 22.10.2019

 

Das 193. Juleumkonzert zeichnete sich in positiver Weise durch eine gewisse Originalität aus. Zunächst das Klavierkonzert Nr. 415 von Wolfgang Amadeus Mozart, bei dem der brillante Solist Christoph Soldan lediglich von einem Streichquintett begleitet wurde, den Schlesischen Kammersolisten. Dies sind die ausgezeichneten Stimmführer der renommierten Schlesischen Kammerphilharmonie aus Kattowitz.

 

Danach dann in gleicher Besetzung ein interessantes Werk des oberösterreichischen Komponisten Helmut Schmidinger. Hier war die Gleichwertigkeit von Streichern und Klavier gegeben. Die Besetzung in Helmstedt war übrigens die gleiche wie bei der Uraufführung 2015. Das entstand auf Anregung von Christoph Soldan – authentischer geht es nicht. Trotz oder auch wegen zeitweiser Dramatik trug es zurecht den Titel „A Piacere“ -- zum Vergnügen.

 

Nach der Pause dann zwei Stücke von Edvard Grieg. Zunächst gestalteten die Kammersolisten in wunderbar kammermusikalischer Weise die 1. Peer-Gynt-Suite, die in dieser Form fast besser gefiel als in der Orchesterfassung. Die „Morgenstimmung“ wurde gleichsam auch eine Abendstimmung. Dann die beliebte Suite „Aus Holbergs Zeit“, mit der Grieg einem heute nicht mehr bekannten norwegischen Barockdichter ein musikalisches Denkmal setzte.

 

Schließlich zwei zauberhafte Zugaben: Erst eine vom Konzertmeister Darius Zboch arrangierte Symbiose (im wahrsten Sinne des Worte) von Mozarts C-Dur-Klavierkonzert und Eric Claptons „Tears in Heaven“, zum Abschluss eine sanfte Version des hebräischen Volksliedes „Hava Nagila“. Ein reicher Applaus belohnte einen schönen Abend. Vor dem Konzert fand wieder eine Einführung durch Martin Weller im Gespräch mit Christoph Soldan statt. Wellers breite Bildung kann man erneut am 28. Oktober im „Campus“ erleben, wenn er über das Bauhaus spricht. Das ist die Eröffnung einer umfangreichen Veranstaltungsreihe des Kulturvereins, auf die anfangs hingewiesen wurde.