Wir trauern um unseren Ehrenvorsitzenden
Erich Mosch
Über fünf Jahrzehnte hat Erich Mosch die Kultur in und um Helmstedt maßgeblich
geprägt
und den Kulturverein zu seiner heutigen Bedeutung gebracht. Von der Gründung im Jahr 1971 an
war er der künstlerische Leiter der Juleum Konzerte, später auch Initiator von Neujahrs- und Pfingstkonzerten sowie der Reihe KULtour. Sein engagiertes Wirken ist uns Vorbild und Maßstab
für die künftige Kulturarbeit, die wir in seinem Sinne und zu seinem ehrenden Gedenken fortsetzen möchten.
Kulturverein Helmstedt und Umgebung e.V.
Lorenz Flatt Dr. Ireneusz Danielewicz Dr. Wolfgang Schneiß
Staatsorchester Braunschweig
Christopher Lichtenstein, Leitung
Ludwig von Beethoven (1770-1827) Sinfonie Nr. 6 F-Dur Op. 68 "Pastorale"
Artur Honegger (1892-1955) "Pacific 231"
Zeitgleich zur 5. Sinfonie mit ihrem überaus heroischen Tonfall brachte Ludwig van Beethoven eine Sinfonie ganz anderen Zuschnitts zu Papier: Seine 6. Sinfonie, die »Pastorale«, überzeugt mit
einer musikalischen Empfindsamkeit, die die Naturverbundenheit des Komponisten zum Ausdruck bringt, der bei einer Sommerfrische selbst die Worte fand: »Ist es doch, als ob jeder Baum zu mir
spräche auf dem Lande: heilig, heilig! Im Walde entzücken! Wer kann alles ausdrücken?« Eine andere Liebe vertonte mehr als einhundert Jahre später Arthur Honegger. Seine Tondichtung
»Pacific 231« hat jene dampfenden Stahlrösser zum Thema, die zu Beginn der 1920er Jahre so berühmte Züge wie den Orient-Express durch Europa zogen. In fünf kurzen Sequenzen setzt Honegger die
verschiedenen Bewegungsabläufe jener Lok mit der Bezeichnung Pacific 231 äußerst wirkungsvoll in Musik: vom Stillstand bis zur Höchstgeschwindigkeit und wieder zurück.
Anne Heinemann, Trompete
Philharmonisches Kammerorchester Wernigerode
Christian Pfitzner, Leitung
Joseph Haydn (1732-1809) Trompetenkonzert Es-Dur HOB.VIIe:1
Ludwig von Beethoven (1770-1827) Sinfonie Nr. 3 Es-Dur "Eroica"
Zwei bedeutende Werke aus der Schatztruhe der Wiener Klassik stehen auf dem Programm: Mit seinem Trompetenkonzert Es-Dur schuf Joseph Haydn den Prototyp des Solokonzerts für die damals gerade erst erfundene Klappentrompete. Im Jahre 1800 uraufgeführt, wurde das Werk sogleich ein Renner: »Wäre es nicht vollendete Musik, es würde die allerbeste Studie für eine neue Erfindung sein, was sich hinter dem Meisterwerk verbirgt«, schrieb Anton Weidinger, Solist und Erfinder dieses Instruments. Auch mit seiner 3. Sinfonie schuf Ludwig van Beethoven nur zwei Jahre später sozusagen einen Prototyp: den der heroisch-romantischen Sinfonie. Erste Anregungen dürfte Beethoven bereits um 1798 erhalten haben: Napoleon Bonapartes Siege in dieser Zeit hatten ihn zu dieser Komposition inspiriert. Doch schon wenig später fühlte sich Beethoven abgestoßen von seinem Idol und dessen Kriegslust und so zeigt sich die Sinfonie von zwei entgegengesetzten Seiten: Patriotismus, Pathos und Feierlichkeit auf der einen, Spielfreude, Tanz und Humor dagegen auf der anderen.
In Berlin, der alten und neuen Hauptstadt unseres seit 30 Jahren vereinigten Landes, setzte in den 90er Jahren eine rege Bautätigkeit und eine rasante Entwicklung der Stadt ein. Für ein Jahrzehnt war die »neue« Hauptstadt eine Metropole des aktuellen Bauens von internationalem Rang. Der Vortrag befasst sich mit den Bauten, die im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Neben dem Kernstück der Hauptstadtarchitektur, dem sogenannten »Band des Bundes«, mit dem Bundeskanzleramt von Axel Schultes und dem Paul-Löbe-Haus von Stefan Braunfels, werden die Neubauten der Botschaften und Landesvertretungen betrachtet und hinsichtlich ihrer Bedeutung als Baukunstwerke eingeordnet. Ebenso werden bedeutende architektonische Solitäre wie das »Jüdische Museum« von Daniel Libeskind, das Photonik-Zentrum und das GSW-Hochhaus von Matthias Sauerbruch und Louisa Hutton sowie das architektonisch herausragende Krematorium von Axel Schultes und Charlotte Frank erläutert und eingeordnet.
Martin Hofmann, Orgel
Staatsorchester Braunschweig
Gerd Schaller, Leitung
Joseph Haydn (1732-1809) Sinfonie Nr. 103 Es-Dur "MIT DEM PAUKENWIRBEL"
Francis Poulenc (1899-1963) Konzert für Orgel, Pauken und Streicher
Ludwig von Beethoven (1770-1827) Sinfonie Nr. 8 F-Dur Op. 93
Der dramatische Paukenwirbel, mit der die Sinfonie Nr.103 von Joseph Haydn beginnt und der ihr den Namen gab, kündigt es bereits an: Im Pfingstkonzert werden festliche und religiöse Klänge angestimmt. Dass Haydn, der dieses Werk 1795 für die Konzertsaison in London komponierte, darin das »Dies Irae« aus der Totenmesse erklingen lässt, mag kein Zufall gewesen sein. Passend zum feierlichen Charakter dieser Komposition fügt sich Francis Poulencs Konzert für Orgel, Pauken und Streicher von 1938 – eine Hommage an Johann Sebastian Bach – nahtlos an. Den Kontrapunkt setzt Beethovens 8. Sinfonie: Sie trumpft mit sprühender Lebensfreude auf, verzichtet sogar auf den formal typischen langsamen Satz und setzt an zweite und dritte Stelle stattdessen ein Allegretto scherzando und ein gemütliches Menuett. Vielleicht war diese durchgehende und für den Komponisten eher untypische lebensbejahende Heiterkeit der Grund dafür, dass das Werk bei der Uraufführung im Februar 1814 in Wien beim Publikum durchfiel.
Frederik Bauersfeld, Tuba
Staatsorchester Braunschweig
Srba Dinić, Leitung
Ralph Vaughan Williams (1872-1958) Konzert für Tuba f-moll
Ludwig von Beethoven (1770-1827) Sinfonie Nr. 7 A-Dur O. 92
Das Repertoire für die Tuba als Soloinstrument ist relativ überschaubar. Umso beglückender ist es, wenn eine derartige Komposition zu einem der zentralen Werke im Schaffen eines Komponisten avanciert. Im Falle des von Ralph Vaughan Williams 1954 für Philip Catelinet – dem damals ersten Tubisten im London Symphony Orchestra – zu Papier gebrachten Konzerts trifft dies zu. Da es das erste für Solo-Tuba überhaupt war, inspirierte es spätere Komponisten, weitere Werke für dieses Instrument vorzulegen. Zudem transportiert es genau den Tonfall, für den Vaughan Williams berühmt wurde: Spätromantik trifft auf Impressionismus und Neoklassizismus. Im Anschluss erklingt die 7. Sinfonie Ludwig van Beethovens, die ein positiv strahlender Nimbus einhüllt: Von heroischem Impetus ist nicht mehr viel zu hören, stattdessen kommt die Musik in allen vier Sätzen eher unbeschwert daher. Dass dennoch viele Auguren glaubten, die Sinfonie deuten zu müssen – etwa als antikes Rebenfest, als maurisch-spanische Hochzeit oder als Marsch gegen Frankreich – sollte nicht Beethovens Problem sei. Er hat diese »Deuter« wohl alle an der Nase herumgeführt.
Rossini-Quartett, Magdeburg
sowie
Kammersängerin Undine Dreißig, Mezzosopran
Yoichi Yamashita, Violine
Henning Ahlers, Oboe
Martin Weller, Trompete und Moderation
Werke von Georg Philipp Telemann, Wolfgang Amadeus Mozart und anderen
Georg Philipp Telemann hat seine Kindheit in Magdeburg und prägende Jugendjahre in Zellerfeld und Hildesheim verbracht. Sein Vater war Student in Helmstedt. Das sind beste Gründe, seine Musik in unserer Region immer wieder erklingen zu lassen, zumal sich im benachbarten Magdeburg die Telemann-Pflege mit Festtagen und Wettbewerb, Edition und Internationaler Gesellschaft auf hohem Niveau etabliert hat. Neben verschiedenen Passionen, Motetten und Psalmen hat Telemann zahlreiche kammermusikalisch besetzte Orchestersuiten komponiert, die an Virtuosität und Einfallsreichtum ihresgleichen suchen. Hatte sich Telemann dabei an der französischen Instrumentalmusik orientiert, so war es knapp zwei Generationen später bei Wolfgang Amadeus Mozart die italienische, die als Inspirationsquelle diente, eigene und nicht minder virtuose Werke vorzulegen. Telemann und Mozart: In diesem Konzert treffen die Gegensätze aufeinander und ergänzen sich auf wunderbare Art und Weise.
Marc-Antoine Charpentier Prelude aus dem „Te Deum“
1643-1704 für Trompete, Violine, Oboe und Streicher
Georg Philipp Telemann Quartett G-Dur
1681-1767 Andante - Allegro - Menuetto -
Presto
Georg Friedrich Händel „A mio cor“
1685-1759 Arie der aus „Alcina“ HWV 34
Giuseppe Torelli Konzert D-Dur für Trompete und Streicher
1658-1709 III. Allegro
Johann Sebastian Bach „Vergnügte Ruh“
1685-1750
Arie aus der Kantate BWV 170
„Vergnügte Ruh´, beliebte Seelenlust“
Georg Friedrich Händel Suite D-Dur für Trompete, Oboe und Streicher
Bourée - March
Wolfgang Amadeus Mozart Divertimento D-Dur KV 136
1756-1791 Allegro - Andante - Presto
Giulio Caccini „Amarilli mia bella“
1551-1618 Arie aus der Sammlung “Nuove musiche”
Georg Philipp Telemann Konzert D-Dur TWV 41:D4
III. Vivace
Georg Friedrich Händel „Ombra mai fu“
Arie aus „Xerxes“ („Serse“) HWV 40
Georg Philipp Telemann Konzert Es-Dur TWV 51:Es1 für Oboe und Streicher
I. Allegro
Zugabe:
Jeremiah
Clarke
„The Prince of Denmark´s March”
1674-1707
Trumpet Voluntary
für Trompete, Oboe und Streicher